Abstract
Sexualberatung und Sexualpädagogik behandeln ähnliche Themenfelder. Es gibt inhaltliche
Überschneidungen und auch die Handhabung im methodischen Vorgehen zeigt Parallelen
auf. Ziel beider Arbeitsbereiche ist es, Menschen mit sexuellen Störungen zu begleiten.
Die Besonderheit der Sexualpädagogik liegt darin begründet, dass sie sich als präventives,
aufsuchendes Angebot versteht. Sie wird üblicherweise als Gruppenarbeit durchgeführt.
Was sexualpädagogische Beratung bedeutet und wie versucht wird, Sexualstörungen möglichst
frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden, wird anhand eines Fallbeispiels vorgestellt.
Darüber hinaus befasst sich der Beitrag mit der Körper- und Sexualaufklärung als einem
wesentlichen Bestandteil sexualpädagogischer Arbeit. In der emanzipatorischen Sexualpädagogik
wurde in Forschung und Praxis erkannt, dass kindliche Sexualität störanfällig ist
und dass es Jugendlichen an angemessener Aufklärung mangelt. Um die Persönlichkeitsentwicklung
von Kindern und Jugendlichen zu fördern und diese durch sexualfreundliche Erziehung
zu begleiten, bedarf es künftig einer aktiven Verbreitung von Sexualpädagogik.
Keywords:
Sexualpädagogik versus Sexualberatung bzw. -therapie - Persönlichkeitsentwicklung
- pädagogische Begleitung und Beratung - Prävention - Körper- und Sexualaufklärung
- Kinder- und Jugendsexualität
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191-218
Adresse der Autorin:
Beate Martin
Pro Familia
Bohlweg 19
48147 Münster